Einladung
zur Lesung aus:
"Die silberne Spieldose"
von Mina Baites (alias Iris Klockmann)
am Samstag, den 8.April 2017
um 19.00h
im Galeriecafé Blaue Lilie
in Kallmünz
Die Lesung beginnt um 19.00h, also wäre es schön, wenn ihr ein bisschen vorher eintreffen könnt.
Im Anschluss gibt es passend zum Buch ein echtes Tscholent (einfach mal hier klicken!) - natürlich für die Vegetarier unter auch eine fleischlose Variante - für 6.-€ pro Person!
und die Autorin Iris Klockmann steht euch für Gespräche zur Verfügung!
und warum mir dieses Buch so ganz besonders am Herzen liegt?
aus dem Nachwort:
"Außerdem
ist es mir ein besonderes Anliegen, Ihnen, meinen lieben Lesern, von
August zu berichten. Er ist nämlich eine historisch belegte Person,
wenngleich man ihn in keinem Geschichtsbuch findet. Ich musste ihm
allerdings einen anderen Nachnamen geben, da seiner sehr bayerisch
ist und nicht zu meinem hanseatischen Soldaten passt.
Wäre
Johann Blumenthal nicht meiner Fantasie entsprungen, hätte August
Kastenhuber mit ihm in derselben Division in der Schlacht an der
Somme gekämpft.
Das
Knie des Schreinermeisters wurde wirklich zerschossen. Kameraden
zogen ihn einen vollen Tag durch schlammiges Feindesland bis zum
Lazarett. In meinem Roman habe ich Johann die Aufgabe zugedacht, weil
es zu dessen Charakter passt. August flehte seine Kameraden an, ihn
liegen und sterben zu lassen, da er die Schmerzen nicht länger
ertrug. Aber sie ließen nicht mit sich reden. Im Lazarett wollte man
ihm sein Bein bis zum Oberschenkel amputieren, aber August lehnte
entschieden ab. Lieber wollte er sterben, als als Krüppel nach Hause
zurückzukehren und seine Familie nicht mehr versorgen zu können.
Deshalb entfernten die Ärzte nur das Geschoss und verabreichten ihm
Morphium. Es dauerte nicht lange, und er war schwer abhängig. Erst
als ein neuer Arzt die Droge ohne Augusts Wissen durch Salzwasser
ersetzte, wendete sich das Blatt des Schwerverletzten. Der Entzug war
für ihn wie eine nicht enden wollende Hölle, aber er schaffte es.
August verbrachte daraufhin noch einige Monate im Lazarett, sein
linkes Bein blieb jedoch steif und unnatürlich gerade. Während
seines Genesungsprozesses verrichtete er Hilfsdienste und kehrte
schließlich zu seiner Frau Guste und seinem kleinen Sohn Emil
zurück. Im Jahr 1919 kam die kleine Tochter Friedel auf die Welt.
Trotz
seines steifen Beines baute August ein Haus für seine Familie und
eine Werkstatt. Später verbot er seinen Kindern, der Hitlerjugend
beizutreten, und begründete dies offiziell damit, sich die
Lederjacken nicht leisten zu können. Seine Frau starb 1943, sein
Sohn Emil erfror kurz darauf an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg.
Als Haus und Werkstatt 1944 von Bomben dem Erdboden gleichgemacht
wurden, baute August, der Friedel allein großziehen musste, alles
eigenhändig wieder auf. Und er konstruierte ein Fahrrad, das er
trotz seiner Behinderung benutzen konnte. August lebte noch viele
Jahre inmitten seiner großen Familie, war ein liebevoller Vater und
Großvater. Ein kluger und gewitzter Mann, der nicht an seinem
Schicksal verzweifelte, sondern das Beste daraus machte. Auch heute
noch ist er seinen Nachkommen in lebhafter und liebevoller
Erinnerung.
Seine
wahre Geschichte verdanke ich der lieben Uschy Schlichtinger aus
Regensburg, die mir von ihrem Großvater erzählte.
August
Kastenhuber hat mich derart beeindruckt, dass es mir ein Bedürfnis
war, ihn in meinem Roman zu verewigen. Er ist ein Beispiel für die
vielen Männer und Frauen, die in der Not über sich hinausgewachsen
sind und mit bewundernswertem Mut ihr Leben wieder aufbauten. Ihnen
verdanken wir so viel. Sie verdienen es, in unserer Erinnerung
weiterzuleben."
Opa August und ich - 1956 |
Ich würde mich sehr freuen, euch zahlreich begrüssen zu dürfen.
Der Eintritt ist frei!
Reservierungen würden mir bei der Planung sehr helfen!
Reservierungen würden mir bei der Planung sehr helfen!
Eure
Uschy Schlichtinger (Enkelin von August)