Dienstag, 21. März 2017

Die silberne Spieldose - Lesung am 8.April in Kallmünz



Einladung

zur Lesung aus:
"Die silberne Spieldose"

von Mina Baites (alias Iris Klockmann)









am Samstag, den 8.April 2017

um 19.00h

im Galeriecafé Blaue Lilie
in Kallmünz










Die Lesung beginnt um 19.00h, also wäre es schön, wenn ihr ein bisschen vorher eintreffen könnt.

Im Anschluss gibt es passend zum Buch ein echtes Tscholent (einfach mal hier klicken!) - natürlich für die Vegetarier unter auch eine fleischlose Variante - für 6.-€ pro Person!

 und die Autorin Iris Klockmann steht euch für Gespräche zur Verfügung!


und warum mir dieses Buch so ganz besonders am Herzen liegt?

aus dem Nachwort:
"Außerdem ist es mir ein besonderes Anliegen, Ihnen, meinen lieben Lesern, von August zu berichten. Er ist nämlich eine historisch belegte Person, wenngleich man ihn in keinem Geschichtsbuch findet. Ich musste ihm allerdings einen anderen Nachnamen geben, da seiner sehr bayerisch ist und nicht zu meinem hanseatischen Soldaten passt.
Wäre Johann Blumenthal nicht meiner Fantasie entsprungen, hätte August Kastenhuber mit ihm in derselben Division in der Schlacht an der Somme gekämpft.
Das Knie des Schreinermeisters wurde wirklich zerschossen. Kameraden zogen ihn einen vollen Tag durch schlammiges Feindesland bis zum Lazarett. In meinem Roman habe ich Johann die Aufgabe zugedacht, weil es zu dessen Charakter passt. August flehte seine Kameraden an, ihn liegen und sterben zu lassen, da er die Schmerzen nicht länger ertrug. Aber sie ließen nicht mit sich reden. Im Lazarett wollte man ihm sein Bein bis zum Oberschenkel amputieren, aber August lehnte entschieden ab. Lieber wollte er sterben, als als Krüppel nach Hause zurückzukehren und seine Familie nicht mehr versorgen zu können. Deshalb entfernten die Ärzte nur das Geschoss und verabreichten ihm Morphium. Es dauerte nicht lange, und er war schwer abhängig. Erst als ein neuer Arzt die Droge ohne Augusts Wissen durch Salzwasser ersetzte, wendete sich das Blatt des Schwerverletzten. Der Entzug war für ihn wie eine nicht enden wollende Hölle, aber er schaffte es. August verbrachte daraufhin noch einige Monate im Lazarett, sein linkes Bein blieb jedoch steif und unnatürlich gerade. Während seines Genesungsprozesses verrichtete er Hilfsdienste und kehrte schließlich zu seiner Frau Guste und seinem kleinen Sohn Emil zurück. Im Jahr 1919 kam die kleine Tochter Friedel auf die Welt.

Trotz seines steifen Beines baute August ein Haus für seine Familie und eine Werkstatt. Später verbot er seinen Kindern, der Hitlerjugend beizutreten, und begründete dies offiziell damit, sich die Lederjacken nicht leisten zu können. Seine Frau starb 1943, sein Sohn Emil erfror kurz darauf an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Als Haus und Werkstatt 1944 von Bomben dem Erdboden gleichgemacht wurden, baute August, der Friedel allein großziehen musste, alles eigenhändig wieder auf. Und er konstruierte ein Fahrrad, das er trotz seiner Behinderung benutzen konnte. August lebte noch viele Jahre inmitten seiner großen Familie, war ein liebevoller Vater und Großvater. Ein kluger und gewitzter Mann, der nicht an seinem Schicksal verzweifelte, sondern das Beste daraus machte. Auch heute noch ist er seinen Nachkommen in lebhafter und liebevoller Erinnerung.

Seine wahre Geschichte verdanke ich der lieben Uschy Schlichtinger aus Regensburg, die mir von ihrem Großvater erzählte.
Opa August und ich - 1956
August Kastenhuber hat mich derart beeindruckt, dass es mir ein Bedürfnis war, ihn in meinem Roman zu verewigen. Er ist ein Beispiel für die vielen Männer und Frauen, die in der Not über sich hinausgewachsen sind und mit bewundernswertem Mut ihr Leben wieder aufbauten. Ihnen verdanken wir so viel. Sie verdienen es, in unserer Erinnerung weiterzuleben."

Ich würde mich sehr freuen, euch zahlreich begrüssen zu dürfen.

Der Eintritt ist frei! 
Reservierungen würden mir bei der Planung sehr helfen!

Eure 
Uschy Schlichtinger (Enkelin von August)